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PPG reinigt Transportbehälter für Lacke heute mit DBE (Dibasic Ester) der Firma DuPont

behaelter

Bad-Homburg, Oktober 1997 - Die PPG Industries Lacke GmbH, Wuppertal, reinigt im Zweischichtbetrieb täglich rund 50 Transportbehälter für Lacke, vorrangig für die Automobilindustrie. Diese Behälter mit einem Fassungsvermögen von 250- bis 1.000 Liter werden heute mit dem ökologisch unbedenklichen und biologisch abbaubaren Lösemittel DBE (Dibasische Ester) von DuPont gereinigt. Wesentliche Vorteile durch den Ersatz des bislang verwendeten klassischen Lösemittels sind eine hohe Lösekraft, verbesserte Arbeitsbedingungen und vor allem deutliches Unterschreiten der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte der Lösemittelemissionen.

 

Die Transportbehälter, die PPG täglich mit seinen Lacken, vorrangig Wasserlacke, befüllt, sind Mehrwegbehälter. Das Leergut muß daher vor dem Neubefüllen von den anhaftenden alten Lackresten befreit werden. Für diesen Reinigungsschritt verwendete PPG bislang ein Standardlösemittelgemisch. Hauptbestandteile darin waren Xylol und Butylacetat. Diese Praxis hatte allerdings deutliche Nachteile: Bedingt durch den niedrigen Siedepunkt des Lösemittels resultierten hohe Emissionen. Die Mitarbeiter mußten beim abschließenden Trockenwischen der großvolumigen Behälter stets Masken tragen. Gesetzliche Auflagen der Umweltbehörde, wie sie heute für alle Unternehmen gelten, zwangen auch PPG zur Reduzierung dieser Lösemittelemissionen. Grundsätzlich erfüllbar wäre die Forderung durch das Installieren entsprechender Abluftfilter und Nachverbrennungsanlagen.

PPG ging einen anderen Weg: Man ersetzte das bisherige Reinigungslösemittel durch DBE von DuPont. Kennzeichen dieses Lösemittels auf Basis der auch in der Natur vorkommenden Glutar-, Adipin- und Bernsteinsäure sind seine hohe Lösekraft bei gleichzeitig hoher Siedetemperatur und damit sehr niedrigem Dampfdruck. Emissionen wie bei klassischen, niedrigsiedenden Lösemitteln sind von vornherein unbedeutend; gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte für die Luftbelastung werden deutlich unterschritten Der einzige "Nachteil" besteht darin, daß der nach dem Reinigen auf der Behälterwand anhaftende DBE-Film mit warmem Wasser abgewaschen werden muß. Durch die leichte biologische Abbaubarkeit von DBE läßt sich dieses Waschwasser allerdings in einer Kläranlage biologisch wieder reinigen.

PPG konnte bei der Umstellung auf DBE alle vorhandenen Reinigungsanlagen ohne Um- oder Nachrüstung weiterhin betreiben. Für das Nachwaschen wurden neue Anlagen installiert, wobei dieses Waschwasser im Kreislauf mehrfach verwendet wird. Nach einer Erprobungsphase von rund zwei Jahren reinigt PPG nun alle Lack-Transportbehälter wie folgt: Der erste Reinigungsschritt erfolgt mit bereits beladenem DBE. Danach wird mit sauberem DBE nachgespült, das anschließend in den Tank mit dem Reinigungslösemittel der ersten Stufe fließt. Abgewaschen wird das an den Wandungen anhaftende DBE mit 60 °C warmem Wasser. Da sich DBE nur in einem sehr geringen Umfang mit Wasser mischt, wird das ungelöste Lösemittel anschließend in einem Abscheider abgetrennt. Das Waschwasser wird in einem Tank aufgefangen und im Kreislauf geführt. Mit einem maximalen Gehalt von 5 % an gelöstem DBE läßt es sich unter Einhaltung der sehr eng gefaßten Vorschriften in einer Kläranlage biologisch reinigen.

Der als "Green Plant'` im PPG-Konzern geltende Standort Wuppertal hat mit dem neuen Lösemittel durchweg positive Erfahrungen gesammelt, nicht nur in bezug auf das Einhalten von Emissionsgrenzwerten. Die Mitarbeiter können heute ohne die bislang zwingend erforderliche Atemschutzmaske arbeiten. DBE läßt sich durch seine hohe Lösekraft deutlich höher beladen als das bisher verwendete Reinigungslösemittel. Nach der Sättigung wird es durch Destillation zurückgewonnen. Rund 30 % verbleiben im Destillationssumpf und werden mit diesem ordnungsgemäß entsorgt. Ausschließlich diese Menge muß für den Betrieb der Reinigungsanlagen hinzugekauft werden, denn Verdunstungsverluste gibt es praktisch keine. In Wuppertal ist daher geplant, auch weitere technische Reinigungsprozesse sukzessive auf DBE umzustellen.

DBE ist eine klare, farblose Flüssigkeit, hat einen hohe Siede- und Flammpunkt und einen milden Eigengeruch. Es benötigt keine Kennzeichnung als Gefahrstoff (Entzündbarkeit, Gesundheitsgefährdung), was seine einfache Handhabung gewährleistet. Ausgangsstoff ist ein Säuregemisch, das als Nebenprodukt bei der Adipinsäureherstellung entsteht (Adipinsäure ist Ausgangsstoff für Nylon). DuPont gewinnt daraus in einer ersten Veredlungsstufe dieses äußerst wertvolle Lösemittel, ein Gemisch aus Adipin-, Bernstein- und Glutarsäureester. Es ist sowohl Lösemittel in Lacken, Reinigern, Abbeizern, Gußformverfestigern und sogar in Agrarchemikalien als auch Baustein für andere chemische Reaktionen. Dennoch ist das potentielle Einsatzspektrum von DBE heute bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Vertrieben wird DBE in Deutschland und in Österreich von der LEMRO Chemieprodukte Michael Mrozyk KG, Grevenbroich.

Hinweis für die Redaktion:

Diese Mitteilung basiert auf Informationen von:
PPG Industries Lacke GmbH, Stackenbergstraße 34, 42329 Wuppertal

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